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7 Hausmittel gegen Burnout

Ein Hausmittel gegen Burnout? Gibt’s das überhaupt? Eigentlich sollten wir dazu erst einmal klären, wie es überhaupt zu einem Burnout kommt.

 

Fakt ist, dass ein Burnout eine raffinierte - und für das Überleben wichtige - Notreaktion ist. Wenn wir durch dauerhaften Stress körperlich oder geistig überlastet sind, schaltet unser Körper einfach Stück für Stück sämtliche Funktionen ab. 

 

Bevor das passiert, bekommen wir jedoch noch sämtliche Notsignale gesendet, die je nach Person ganz unterschiedlich ausfallen. Dazu gehören zum Beispiel 

  • Müdigkeit, 
  • schlechter Schlaf, 
  • Kraftlosigkeit, 
  • wir merken uns Dinge schlechter, 
  • die ein oder anderen Körperteile schmerzen, 
  • Tinnitus,
  • usw. 

Damit solch ein Burnout - Not-Abschalt-Programm erst überhaupt nicht gestartet wird, sollten wir auf diese Notsignale hören und lernen, wie wir in stressigen Situationen immer wieder zur Ruhe kommen.  

Stress - Hilfe im Akutfall

 

Vor allem Methoden im Akutfall sind daher sehr wichtig. Bei Methoden, die im Falle einer akuten Stressreaktion angewendet werden sollen, ist es wichtig, dass die Umgebung keine Rolle spielt. Eine naturnahe Atmosphäre beschleunigt allerdings die Regeneration. Darum ist es sinnvoll, sich so schnell wie möglich an die frische Luft zu begeben und dort diese Methoden anzuwenden. 

1. Klopftechnik Thymusdrüse

 

Ungefähr fünf Zentimeter unterhalb der Mulde am Hals liegt die Thymusdrüse. Sie hilft, unsere „Lebensenergie“ in Fluss zu bringen.  Um sie in einer Stresssituation oder einem anderen Bedarfsfall zu stärken gibt es eine einfache Klopftechnik. Suche dir dafür am besten unter freiem Himmel einen unbeobachteten Platz und klopfe ca. 30 Sekunden leicht mit den Fingern oder der Faust auf den oberen Brustbereich, unter dem die Drüse liegt. Der Rhythmus kann nach Belieben angepasst werden. Wenn du dabei etwas summst, steigerst du den positiven Effekt zusätzlich.  

2. Atemtechniken

 

Viele Atemtechniken helfen, Angst und Ärger abzubauen, die Gedanken zur Ruhe zu bringen und sich zu entspannen. Am besten funktionieren sie an der frischen Luft, sind jedoch im Akutfall überall leicht umzusetzen. Dabei solltest du dich an einem geeigneten Platz (z.B. Parkbank oder umgefallener Baumstamm) aufrecht hinsetzen und die Wirbelsäule ausrichten. 

 

Bei der Wechsel-Atmung nimmst du die rechte Hand und legst den Daumen auf den rechten Nasenflügel. Ringfinger und kleiner Finger werden auf den linken Nasenflügel gelegt. Zeigefinger und Mittelfinger platziere an der Stirn-Mitte, etwas höher als die Augenbrauen. 

Dann drückst du mit dem Daumen das rechte Nasenloch zu und atmest durch das linke 3 Sekunden ein. Anschließend drücke das linke Nasenloch zu, lockere den Daumen und atme durch das rechte Nasenloch 6 Sekunden aus. 

Nun wechselst du, atme 3 Sekunden durch das rechte Nasenloch ein und sechs Sekunden durch das linke Nasenloch aus. Wenn du möchtest, kannst du diese Übung im Verhältnis 1:2 steigern (z.B. 5 Sekunden ein- / 10 Sekunden ausatmen). So lange üben, bis du dich körperlich und geistig entspannt fühlst. 

 

3. Raus aus dem Umfeld, rein in die Natur

 

Ein weiteres hilfreiches Hausmittel : Der einfache Spaziergang in der Natur. Er hilft, um aus dem bisherigen Umfeld rauszukommen und von allem Abstand zu gewinnen.

 

Am schnellsten bekommst du den Kopf frei, wenn du dabei barfuß gehst. Durch einen unebenen Untergrund müssen die Gedanken ganz bei der Sache sein und dein Kopf ist dadurch automatisch im Hier und Jetzt. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass in der Erde Mikrobakterien sind, die ebenfalls Stimmungsaufhellend wirken - Also auf geht's, rein mit den bloßen Füßen in den Matsch!

4. Erinnerung an positive Naturerlebnisse

 

Schon der Gedanke an ein schönes Erlebnis in der Natur kann zu einem Lächeln führen. Erinnerungen an positive Ereignisse versetzen den Geist in die damalige Situation und der Körper unterscheidet nicht, ob dem tatsächlich so ist oder nicht – er entspannt sich und kommt zur Ruhe. 

Um gezielt solche Erinnerungen wach zu rufen, überlege dir zum Beispiel

  • was für eine persönliche Beziehung du zur Natur hast, 
  • wie viel Zeit du im Freien verbringst 
  • oder welche besonderen Natur-Orte dir aus deiner Kindheit einfallen. 

5. Naturbilder betrachten

 

Es gibt ein bekanntes Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Durch Bilder kommen wir ins Gefühl, in Bruchteilen einer Sekunde tauchen Erinnerungen auf.  Naturbilder können Ärger, Angst und Stress in Freude, Wohlbefinden und Leichtigkeit umwandeln. Studien haben gezeigt, dass Patienten, die Bilder von Pflanzen und Tieren im Zimmer hatten, weniger Schmerzmittel benötigten.   

Hänge in den Räumen, in denen du viel Zeit verbringst oder die du auch in Stress-Situationen leicht erreichen kannst (z.B. Toilette) schöne Bilder von Bäumen, einem Bach oder See auf. Wenn du dich gestresst fühlst, nimm dir Zeit dich zurück zu ziehen um diese Bilder zu betrachten. Dadurch kommst du langsam zur Ruhe und dein ganzes Nervensystem entspannt sich.

BURNOuT vorbeugen

 

Um Akutfälle zu vermeiden, sind Stress-vorbeugende Maßnahmen wie den Tag richtig zu beginnen, sinnvoll.

Wenn jemand schlecht gelaunt ist, gibt es im deutschsprachigen Raum ein verbreitetes Sprichwort:

 

„Er ist sicherlich mit dem falschen Fuß aufgestanden“

 

Ein lapidar daher gesagter Satz, in dem eine tiefe Bedeutung steckt. Sinngemäß könnte man ihn folgendermaßen übersetzen: „Wenn der Morgen schon schief läuft, ist es kein Wunder, wenn der ganze Tag zur Katastrophe wird“. Die ersten zwei Stunden am Morgen eines neuen Tages haben entscheidenden Einfluss darauf, wie wir den restlichen Tag empfinden. Morgenrituale helfen dir, den Tag mit kleinen Erfolgserlebnissen, einer kleinen Freude oder etwas Lustigem zu beginnen. Sie unterstützen dich dabei, den Tag mit all seinen Hürden erfolgreich zu meistern.

6. Journal im Grünen

 

Jeden Morgen, gleich nach dem Aufstehen, nimm dir Zeit um raus in den Garten, in den Park oder einen kleinen Wald zu gehen. Lasse dich an einen geeigneten Platz, an dem du gut schreiben kannst und dich wohlfühlst, nieder und schlage ein mitgebrachtes Heft oder Notizbüchlein auf. 

Dort notiere dir folgende Punkte: 

  • Was habe ich heute vor?
  • Was werde ich heute Gutes für mich tun?
  • Was bewegt mich gerade, welche Gedanken gehen mir durch den Kopf?

7. Kraftbaum oder Kraftplatz

 

Nimm dir etwas Zeit und suche dir in deiner näheren Umgebung einen blickgeschützten Baum oder Platz in der Natur, den du täglich besuchen kannst. 

 

Wenn es ein Baum ist, lehne dich an den Stamm, schließe die Augen und fühle die Berührung. Atme dabei bewusst tief ein- und aus. Nach einer Weile drehe dich um, lehne Kopf oder Stirn an den Stamm und umarme den Baum mit beiden Händen. Fühle dabei in dich hinein und stelle dir vor, wie Energie vom Baum in deinen Körper fließt. Überlege dir, was dir der Baum heute wunderbares mitteilen möchte. Nimm dir dabei so viel Zeit wie du möchtest.

 

Wenn du keinen Baum sondern einen gemütlichen, blickgeschützten Platz gesucht hast, nimm  dir so viel Zeit wie dir gut tut um dort zu meditieren oder einfach die Ruhe zu genießen. Präge dir diesen Ort gut ein: beobachte die Umgebung, nimm alle Geräusche und Gerüche um dich wahr und spüre den Untergrund. 

 

Besuche deinen Kraftbaum oder Kraftplatz so oft wie möglich. 

 

Wenn du manchmal den Wunsch verspürst, dorthin zu gehen und aus irgendeinem Grund nicht persönlich hinkommst, begebe dich einfach gedanklich an diesen schönen Ort. Dazu rufe ihn dir ganz genau mit allen Sinnen in Erinnerung. Mit etwas Übung wirst du überrascht sein, wie schnell du fast die gleiche, wohltuende, entspannende Wirkung erreichst. 

Du möchtest mehr über die Themen Stress und Burnout erfahren?

Gerne stehe ich für eine persönliche Beratung oder Vorträge zur Verfügung. 

 

Ich freue mich, von dir zu hören!

Stress- und Burnout-Expertin Camilla Harfmann, Psychosoziale Beraterin,  Salzburg, Österreich


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